70 Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erhellt das Museum der Universität Tübingen in enger Kooperation mit dem Institut für Ethik und Geschichte der Medizin und dem Universitätsarchiv erstmals die problematische NS-Geschichte der Universität Tübingen anhand umfangreicher Ausstellungen.
Die Sonderausstellung „In Fleischhackers Händen.Tübinger Rassenforscher in Łódź 1940–1942” rückt die im Jahr 2009 in den Beständen des ehemaligen Rassenbiologischen Instituts der Universität Tübingen entdeckten rund 600 Handabdrücke von Jüdinnen und Juden aus dem Ghetto Litzmannstadt (Łódź) in den Mittelpunkt. Sie hatten 1943 als Grundlage für die Tübinger Habilitationsschrift des Anthropologen und SS-Obersturmführers Dr. Hans Fleischhacker (1912–1992) gedient, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Tübinger Rassenbiologischen Institut tätig war.