Das Institut für Ägyptologie der Universität Leipzig besitzt eine umfangreiche Sammlung, die im Ägyptischen Museum präsentiert wird. Der Bestand setzt sich zu einem überwiegenden Teil aus Grabungen des Instituts zusammen. Weitere Teile wurden angekauft oder kamen auf anderen Wegen in die Sammlung, die immer noch erweitert wird.
Das Museum ist in Schwerpunktabschnitte geteilt. So bilden Zeugnisse der vordynastischen Kulturen Ägyptens (4000-2982 v. Chr.) den zeitlichen Einstand. Es finden sich Grabbeigaben, Waffen und Werkzeuge aus Feuerstein sowie Keulenköpfe aus Hartgesteinen. Weiter sind Schminktafeln zum Zerreiben der Augenschminke und Amulette aus Tonschiefer zu sehen. In Vitrinen sind die wichtigsten Beispiele ägyptischer Töpferei der Epoche ausgestellt.
Einen weiteren thematischen Schwerpunkt bilden Objekte aus dem Alten Reich (2657-2120 v. Chr.). Dies ist die Epoche der Festigung des Einheitsstaates und die Zeit der großen Pyramidenerbauer. Neben den Werken der Kleinkunst gilt die Aufmerksamkeit hier einer Gruppe schöner Plastiken. Sie galten nicht als Kunstwerke, sondern als unentbehrliche Abbilder, die der Weiterexistenz des Menschen nach dem Tode dienten.
Die Gruppe der Stücke aus dem Mittleren Reich (2020-1645 v. Chr.), der klassischen Periode ägyptischer Geschichte, zeigt u.a. die fast vollständige Grabausstattung des Priesters Herischef-hotep. Dazu gehörten z. B. der mit Geräten und magischen Inschriften bemalte Holzsarg und verschiedene Bootsmodelle.
Das vierte Thema bilden die Ausstellungsstücke des Neuen Reiches (1536-1069 v. Chr.), der Zeit der größten Machtentfaltung und weitesten räumlichen Ausdehnung Ägyptens. Aus dieser Zeit besitzt das Museum eine Auswahl wichtiger Objektgattungen, darunter mehrere schöne Reliefs und eine Reihe von Ostraka. Besondere Kleinodien enthält die Zusammenstellung eines Grabfundes des Neuen Reichs aus Aniba, zu dem auch zwei bronzene Gefäßständer gehören.
Den letzten Schwerpunkt bilden Denkmäler aus der Spätzeit (713-332 v. Chr.), der griechisch-römischen Zeit (332 v. Chr.-395 n. Chr.) sowie der christlichen Zeit (395-640 n. Chr.).
Dabei gilt besonderer Aufmerksamkeit dem großen Sarg des Hed-Bast-iru aus Wacholderholz. Die ungewöhnlich schöne und reiche Arbeit ist bedeckt mit in zartem Relief geschnittenen Figuren und magischen Inschriften. Ferner sind bronzene Götterfiguren ausgestellt, die den Tempeln in der Spätzeit in großer Zahl als Weihgaben von Privatpersonen gestiftet wurden. Letztendlich ist noch ein Fries aus christlicher (koptischer) Zeit erwähnenswert. Es bildet den Ausklang der alten Hochkultur am Nil.
Website der Sammlung
Objektgattung | Objekte insgesamt | Dokumentiert | Digitalisiert | Online verfügbar |
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Allgemein | 10000 | 10000 | 0 | 50 |
Mi - Fr 13 - 17 Uhr
Sa - So, Feiertag 10 - 17 Uhr