Gesamtzahl der Objekte: circa 60.000
Objektgattungen: deutschsprachige Comics, einschließlich Manga und Graphic Novel; fremdsprachige Editionen
Datierung der Objekte: circa 1890 bis 2014
Erfassung: Die Comic-Sammlung ist vollständig erfasst im lokalen elektronischen Datenbanksystem BISMAS, sie kann von bestimmten Terminals im Lesesaal der Bibliothek für Jugendbuchforschung recherchiert werden.
Mit ihrem massiven Auftreten am Jugendzeitschriftenmarkt in den frühen 1950er Jahren galten Comics als Inbegriff der sogenannten Schundliteratur. Wissenschaftliche und andere öffentliche Bibliotheken betrachteten daher den Comic nicht als Sammelgegenstand. Das 1963 gegründete Institut für Jugendbuchforschung verschrieb sich jedoch dem Ziel, „die ganze Breite der vorhandenen Lesestoffe, auch Comics und Heftchenliteratur“ zu erforschen (Klaus Doderer). Basis war eine rasch wachsende institutseigene Sammlung von Comics, die sich anfangs aus den Aktivitäten des Deutschen Jugendschriftenwerks (DJW) gegen das „triviale Jugendschrifttum“ speiste. Das DJW übergab die in großen Mengen eingesammelte „Schundkampfbeute“ der Obhut des frisch gegründeten Instituts als Studienmaterial. Mit dem zu Beginn der 1970er Jahre aufkommenden neuen Interesse an der Medien- und Populärkultur wuchs der Bestand weiter. Verschiedene Privatsammlungen wurden aufgekauft. Bis heute werden die Bestände kontinuierlich durch Lieferungen einiger großer und kleinerer Verlage aus deren laufender Produktion sowie durch private Stiftungen ergänzt.
Das Comic-Archiv ist die nahezu einzige, mit Abstand umfangreichste wissenschaftliche Sammlung dieser Art im deutschsprachigen Raum. Die Sammlung bietet einen repräsentativen Querschnitt der Comicproduktion in deutscher Sprache, ergänzt um Klassiker und bedeutsame Ausgaben der „graphischen Literatur“ in englischer und französischer Sprache.
Literatur
Bernd Dolle-Weinkauff: Vom Kuriositätenkabinett zur wissenschaftlichen Sammlung. Das Comic-Archiv des Instituts für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität Frankfurt/Main, in: Imprimatur. Ein Jahrbuch für Bücherfreunde. Neue Folge XIX, 2005, S. 209–224.
Bernd Dolle-Weinkauff: Die Anfänge des Comic-Archivs im Institut für Jugendbuchforschung, in: Kinder- und Jugendliteraturforschung Frankfurt, 2005, S. 34–36.
Bernd Dolle-Weinkauff: Alma Mater Comicensis – das Institut für Jugendbuchforschung, in: Deutsche Comicforschung, 1. Jg. 2005 (2004), S. 121–123.
Objektgattung | Objekte insgesamt | Dokumentiert | Digitalisiert | Online verfügbar |
---|---|---|---|---|
Gedrucktes Schriftgut | 70 | 60 | 0 | 0 |
Mo-Fr 09:00 - 16:30 (Bibliothek)
Bücher und Hefte aus dem Comic-Archiv des Instituts können nur für den Lesesaal bestellt und dort eingesehen werden.