Seit dem frühen 19. Jahrhundert verbreitete sich in Europa die Moulagentechnik. Wesentliche Triebkraft für das Entstehen von Moulagensammlungen war das Defizit an Demonstrationsobjekten für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Sie sollten dabei als Ergänzung einer genauen Beschreibung des Krankheitsbildes dienen. Im Unterschied zu Wachsmodellen sind Moulagen in Größe, Form und Farbe naturnahe, dreidimensionale Nachbildungen von krankhaft veränderten, verletzten oder fehlgebildeten Körperteilen. Sie sind unmittelbar am Patienten mit Hilfe von Gips abgeformt. Nach dem Aushärten der Negativform wird diese mit Wachs ausgegossen und danach die Oberfläche farblich gestaltet. Dabei muss der gesamte Herstellungsprozess innerhalb kürzester Zeit stattfinden, da auch die farbliche Wiedergabe im Beisein des Patienten geschehen sollte. Zudem wurden die meisten Moulagen noch mit Körperbeharrung ergänzt, um die Lebensnähe zu realisieren.
Die Hamburger Moulagensammlung umfasst etwa 650 Darstellungen von Hautkrankheiten. Die Moulagensammlung der Hautklinik im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ist nicht öffentlich zugänglich, sie wird jedoch auch heute noch für Lehrzwecke verwendet. So üben die Studentinnen und Studenten das Ansprechen und schnelle Erkennen von Hautläsionen. Auch sehen sie an diesen Moulagen manche heutzutage selten gewordenen Hautkrankheiten wie die Hauttuberkulose oder die Lepra.
Objektgattung | Objekte insgesamt | Dokumentiert | Digitalisiert | Online verfügbar |
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Moulage | 600 | 600 | 250 | 0 |