Die Geologisch-Paläontologischen Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zählen zu den umfangreichsten und bedeutendsten ihrer Art in den neuen Bundesländern.
Als Nukleus der Geologisch-Paläontologischen Sammlungen gilt das Naturalienkabinett von F. Hoffmann, das von J. F. G. Goldhagen erworben wurde und 1787 an die Universität überging. Doch erst unter E. F. Germar werden die Konturen der Geologisch-Paläontologischen Sammlungen sichtbar, die unter den Professoren K. v. Fritsch und J. Walther zu bedeutenden Sammlungen ausgebaut wurden. Unter den sehr umfangreichen Sammlungen werden die Lehrsammlungen im Rahmen der Studierendenausbildung noch heute nachhaltig genutzt. Die Forschungssammlungen, die zweihundert Jahre Sammlungsgeschichte repräsentieren, sind mit Belegmaterial, darunter zahlreichen Originalen, zu vielen wissenschaftlichen Bearbeitungen fossiler Tier- und Pflanzengruppen, von besonderem wissenschaftlichem Wert und werden von Paläontologen aus aller Welt zu Forschungszwecken aufgesucht. Aus dem mitteldeutschen Raum seien stellvertretend genannt: Insekten und Pflanzen aus dem Oberkarbon von Wettin, eine hochdiverse Flora und Fauna aus dem Kupferschiefer von Mansfeld, Amphibien und Bärlappgewächse aus dem Buntsandstein von Bernburg (Saale), marine Wirbeltiere, Cephalopoden und Seelilien aus dem Muschelkalk von Freyburg (Unstrut), Schwertschwänze aus dem Tertiär (Eozän) von Teuchern, die weltweit die einzigen Funde aus diesem Zeitabschnitt darstellen, sowie eine hochdiverse Fauna, darunter Vögel, huftragende Raubtiere und Primaten, aus dem Tertiär (Paläozän) von Walbeck. Als eines der Highlights der Sammlung gilt der Lobopode Xenusion auerswaldae aus dem Unteren Kambrium von Südschweden, der als Bindeglied („missing links“) zwischen polychaeten Würmern und Arthropoden angesehen wird.
Objektgattung | Objekte insgesamt | Dokumentiert | Digitalisiert | Online verfügbar |
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Die Lehrsammlungen können in Absprache mit dem Kustos zur Vertiefung des Studiums jederzeit genutzt werden. Nach vorheriger Terminabsprache ist auch die Forschungssammlung für ausgewiesene Fachkollegen und Wissenschaftler zugänglich.