Die Sammlung historischer physikalischer Apparate enthält mehr als 800 Objekte aus der Zeit des 18. bis zum 20. Jahrhundert. Zum Bestand gehören darüber hinaus auch Handschriften, Bücher, Möbel und Bilder. Fast alle Stücke wurden in der über 250-jährigen Geschichte des Faches Physik an der Göttinger Universität in Lehre und Forschung benutzt. Den Grundstock der Sammlung bilden die von Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) aus privaten Mitteln angeschafften Geräte. Seine berühmte Luftpumpe mit Originalzubehör ist ein Musterbeispiel englischer Tischler- und Mechanikerkunst. Ein Paar Magdeburger Halbkugeln wird noch heute in den Experimentalvorlesungen genutzt.
In der Sammlung findet sich zudem eine bemerkenswert weitgespannte Reihe von Elektrometern. Auch die schönsten Geräte aus dem Themenkreis quantitative Elektrizitätslehre, elektrische Maßsysteme und Magnetismus existieren nach wie vor. Der berühmte Gauss-Weber-Telegraph aus dem Jahr 1833 liegt als ein von Wilhelm Eduard Weber (1804-1891) selbst in Auftrag gegebener Nachbau vor. Zum vollständigen Apparat gehören der Empfänger und ein Ablesefernrohr, die beide vorhanden sind.
Das Glanzstück der Sammlung bildet eine Röntgenlampe mit regulierbarem Vakuum, auf welche die Firma Siemens & Halske am 24. März 1896 ein Deutsches Reichspatent erhielt. Bei diesem Gerät handelt es sich höchstwahrscheinlich um die älteste kommerzielle Röntgenröhre überhaupt und gleichzeitig um das einzige erhaltene Exemplar dieser Art. Zu den Röntgenröhren gibt es eine beachtliche Sammlung von Funkeninduktoren, Unterbrechern und Influenzmaschinen. Als komplette Laboreinheit ist ein Kristallziehraum aus den 1920er Jahren erhalten, der noch bis 1980 zur Herstellung von Alkalihalogenid-Kristallen genutzt wurde. Aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammt der von Rudolf Hilsch (1903-1972) gebaute Wasserstoff-Verflüssiger. Zur kompletten Anlage gehören ein tonnenschwerer Kompressor, ein Feld mit Strömungsmessern und Ventilen sowie ein mehrere Kubikmeter fassender Gasometer.
Die ständige Ausstellung zur traditionsreichen Physikgeschichte an der Göttinger Universität ist auch für externe Besucher zugänglich.
Website der Sammlung
Objektgattung | Objekte insgesamt | Dokumentiert | Digitalisiert | Online verfügbar |
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Während der Vorlesungszeit montags 16:00-16:30, ansonsten nach Vereinbarung