Das Institut für Geschichte der Medizin wurde 1930 unter Leitung des Medizinhistorikers Paul Diepgen als zentrales Landesinstitut gegründet und stellt damit eine der ältesten Einrichtungen dieser Art dar. Es umfasste ursprünglich neben der Medizingeschichte im engeren Sinne auch die Geschichte der Naturwissenschaften, die Geschichte der Medizin in der Antike und im Islam und die Geschichte der Zahnheilkunde. Nach dem Mauerfall wurde das Institut am Campus Mitte mit dem 1963 an der Freien Universität gegründeten Institut unter dem Dach des Zentrums für Human- und Gesundheitswissenschaften zusammengeführt, so dass das jetzige Institut zwei traditionsreiche Einrichtungen miteinander verbindet. Heute konzentriert sich das Institut weitgehend auf den Kernbereich neuzeitlicher Medizingeschichte.
Das Institut verfügt über eine breitgefächerte historische Sammlung. Hervorzuheben sind verschiedene handgezeichnete Lehrtafeln, anatomische Kiefer- und Schädelpräparate, historische Instrumente aus der Zahnheilkunde und Chirurgie, anatomische Wachsmodelle und Moulagen (u.a. von Fritz Kolbow) des Kopf-Hals-Bereichs sowie eine umfangreiche Fotosammlung zur Kieferchirurgie auf Glasplatten (insgesamt etwa 1.500 Fotoplatten und 500 Objekte).
Die Zahnmedizinhistorische Sammlung wurde bis 2009 von Frau Dr. Ilona Marz betreut. Heute befindet sich die Sammlung im Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité und war Kern der Sonderausstellung "goldgefüllt und perlengleich. 300 Jahre Zahnheilkunde in Berlin", die 2009 im Museum gezeigt wurde.
Die Diapositiv-Glasplattensammlungen, u.a. zur Kiefer-Gesichtschirurgie, geringe Bestände an Archivalien und Büchern sind am Institut für Geschichte der Medizin verblieben.
Objektgattung | Objekte insgesamt | Dokumentiert | Digitalisiert | Online verfügbar |
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Di-So 10 - 17 Uhr
Mi+Sa 10 - 19 Uhr
Führungen nach Vereinbarung