Die Ferne von Sonne, Mond und Sternen und die Weite des Weltraums versetzen die Menschen gleichermaßen in Staunen, wie sie ein Gefühl der Ehrfurcht, ja sogar des Unbehagens hervorrufen können. Jenseits des reinen Betrachtens und des Wunsches nach dem Verständnis der Himmelskörper und -prozesse, woraus eine moderne wissenschaftliche Astronomie erwachsen ist, wurden auch immer physikalische Einflüsse und metaphysische Kräfte vom Himmel auf den Menschen vermutet.
Die Spannweite des Blicks in den Himmel, von natur- und kulturwissenschaftlichen Ansätzen über die alltägliche und künstlerische Auseinandersetzung bis hin zu religiösen Vorstellungen, machte das Phänomen Himmelsbeobachtung für das Museum der Universität Tübingen zu einem geeigneten Thema für sein Jahresprojekt 2010/2011. Bevor ab April eine Ausstellung im Rittersaal des Schlosses Hohentübingen samt einer Studium Generale-Vorlesungsreihe und einem umfangreichen Rahmenprogramm zu sehen sein war, veranstaltete das MUT ein wissenschaftliches Symposium. Experten aus unterschiedlichen Disziplinen fragten, was im Himmel beobachtet wurde, wie dies geschah und warum der Blick nach oben zu den ältesten Kulturphänomenen zählt. Sie fundierten das Projekt inhaltlich und führten alle Interessierten über dieses spannende Thema ein.