In Deutschland befindet sich die nicht nur numerisch größte, sondern auch qualitativ beste Sammlung islamischer Münzen an der Universität Tübingen. Aufbauend auf einem kleinen Altbestand aus dem vorigen Jahrhundert konnte 1988 mit Hilfe der Volkswagen-Stiftung die damals bedeutendste Privatsammlung auf diesem Gebiet erworben werden.
Zu Beginn des Jahres 1990 richtete die Universität Tübingen am Orientalischen Seminar eine speziell der islamischen Numismatik gewidmete Forschungsstelle ein. Ihr Leiter Dr. Lutz Ilisch (geb. 1950) betreut seitdem als Kustos den Sammlungsbestand und koordiniert die Aktivität dieser Einrichtung. Den Grundstock der Sammlung bilden die Münzkollektion des Tübinger Orientalisten Professor Ernst Meier (1813-1866), die Sammlung Dr. Ilischs sowie der umfangreiche Münzbestand des Amerikaners Stephen Album (geb. 1942). Zudem verfügt die Forschungsstelle über eine Handbibliothek, eine Diathek sowie eine Fotosammlung mit über 5 000 Münzabbildungen.
Mit rund 75 000 Münzen - aus dem Raum von Spanien bis Afghanistan - davon etwa 3 000 in Gold, welche die islamische Münzgeschichte systematisch widerspiegelt, kommt dieser Sammlung weltweit eine Spitzenposition zu. Neben der Eremitage in St. Petersburg und der Sammlung der American Numismatic Society in New York ist sie die drittgrößte weltweit. Gemeinsam mit der Münzsammlung der Klassischen Archäologie bildet die Münzsammlung der Universität Tübingen die beste und umfangreichste Universitätsmünzsammlung in Deutschland.
Objektgattung | Objekte insgesamt | Dokumentiert | Digitalisiert | Online verfügbar |
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Münze/Medaille | 75.000 | 75000 | 400 | 450 |
Nach Vereinbarung