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Bezeichnung
Moulagensammlung der Rostocker Hautklinik
Wissenschaftliche Sammlung

Sammlung
Ort
StadtRostock
Betreuende Einrichtung
Assoziierte Einrichtung
Sammlungsart
SammlungsartMedizin
Sonderform
Funktion
Wissenschaftliche FunktionLehrsammlung
Teilsammlung
Ist Teilsammlung von
Geschwistersammlung
Beschreibung

Seit dem frühen 19. Jahrhundert verbreitete sich in Europa die Moulagentechnik. Wesentliche Triebkraft für das Entstehen von Moulagensammlungen war das Defizit an Demonstrationsobjekten für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Sie sollten dabei als Ergänzung einer genauen Beschreibung des Krankheitsbildes dienen. Im Unterschied zu Wachsmodellen sind Moulagen in Größe, Form und Farbe naturnahe, dreidimensionale Nachbildungen von krankhaft veränderten, verletzten oder fehlgebildeten Körperteilen. Sie sind unmittelbar am Patienten mit Hilfe von Gips abgeformt. Nach dem Aushärten der Negativform wird diese mit Wachs ausgegossen und danach die Oberfläche farblich gestaltet. Dabei muss der gesamte Herstellungsprozess innerhalb kürzester Zeit stattfinden, da auch die farbliche Wiedergabe im Beisein des Patienten geschehen sollte. Zudem wurden die meisten Moulagen noch mit Körperbeharrung ergänzt, um die Lebensnähe zu realisieren.

Der Begründer der Rostocker Hautklinik, Maximilian Wolters, begann um 1908/09 mit dem Aufbau der Moulagensammlung mit rund 300 Objekten, die unter seinen Nachfolgern Walter Frieboes und Ernst Heinrich Brill bis 1940 auf 2.000 oder 3.000 Moulagen erweitert wurde. Mouleure an der Hautklinik Rostock waren Auguste Kaltschmidt bis 1935, Anna Marie Brochier 1935 und Kurt Krug bis 1940. Am 24. April 1944 wurde der Hauptteil der Sammlung durch einen Bombenangriff zerstört.

Die heutige Sammlung umfasst noch einen Bestand von 32 Moulagen aus Rostocker Herstellung. Der zweite Moulagen-Bestand von 138 Wachsmodellen wurde am Dresdner Hygiene-Museum nach 1945 hergestellt. Dieser kam hauptsächlich durch Überlassungen bzw. Schenkungen in die Sammlung. Einen anderen Bestand bildet die Tafelsammlung mit Moulagenabbildungen auf 96 Tafeln aus der Entstehungszeit der Rostocker Moulagen. Auch diese Sammlung wurde im Laufe des Krieges durch Bombenzerstörungen erheblich dezimiert.

Die Moulagen aus Rostocker Herstellung wurden 2017 von der Restauratorin Johanna Lang konservatorisch begutachtet und 2018 gereinigt oder restauriert. Der Moulagen-Bestand aus Dresdner Herstellung wurde von ihr ebenfalls begutachtet.

Die Moulagen aus Rostocker Herstellung und die Tafeln werden heute in einem 2018 neu gefertigten Moulagenschrank ausgestellt. Die Moulagen aus Dresdner Herstellung werden in einem im gleichen Jahr neu angeschafften Magazin in der Hautklinik aufbewahrt.

Moulagen aus Rostocker Herstellung befinden sich heute zudem in den Sammlungen in Wien (Narrenturm Wien), Hamburg (Medizinhistorisches Museum), Rostock (Anatomische Sammlung) und Dresden (Deutsches Hygiene-Museum Dresden).

Aktive Sammlung
ja
Sammlungskonzept
ja
Benutzungsordnung
ja
Bestände
Fachgebiet
FachgebietDermatologie
FachgebietHumanmedizin
FachgebietMedizin
Lebewesen
Objektgattung
ObjektgattungModell
ObjektgattungMoulage
Bestand
ObjektgattungObjekte insgesamtDokumentiertDigitalisiertOnline verfügbar
Informationsressourcen
Digitale Sammlung
Digitale SammlungMaterielle Modelle in Forschung und Lehre
Bestände der Sammlung bei Materielle Modelle in Forschung und Lehre
Weitere Webressource
Kontakt & Infrastruktur
Adresse
Universität Rostock
Universitätsmedizin
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie
Strempelstraße 13
18057 Rostock
E-Mail-Adresse
Telefonnummer
Ansprechpartner_in
SammlungsbetreuungProf. Steffen Emmert
Öffnungszeiten

Nach Vereinbarung

Aktivitäten
Verwendung in der akademischen Lehre