Mehr als vier Millionen Menschen verließen zwischen 1949 und 1989 die DDR, weil sie mit den politischen Verhältnissen und den Lebensbedingungen in dem SED-Staat nicht einverstanden waren. Die SED als herrschende Partei unternahm alles für sie Machbare, um die Menschen im Land zu halten bzw. Fluchten zu verhindern. Dabei nahm sie den Tod von Menschen bei Fluchtversuchen über die innerdeutsche Grenze bewusst in Kauf. Doch auch Fluchtversuche über die Grenzen anderer Ostblockstaaten sowie über die Ostsee endeten oftmals tödlich.
Ziel des zwischen November 2018 und Februar 2023 laufenden Forschungsvorhabens war die Aufklärung über Todesfälle von DDR-Bürgern bei Fluchtversuchen über Ostblockstaaten und über die Ostsee sowie die Funktion des DDR-Justizministeriums im SED-Staat und die Willkürjustiz gegen Ausreisewillige und Flüchtlinge zu erforschen. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden im Herbst 2023 in zwei biografischen Handbüchern und einer Monografie veröffentlicht.
Im Unterprojekt "Zeitzeugen-Interviews und Online-Handbuch" wurden insgesamt 16 Video-Interviews mit Angehörigen, Freunden und Mitflüchtlingen von DDR-Bürgerinnen und DDR-Bürgern geführt, die an der innerdeutschen Grenze, in der Ostsee und an der „verlängerten Mauer“ des Eisernen Vorhangs ums Leben kamen. Im Mittelpunkt dieser Interviews steht die Erinnerung an die Menschen, die dem Grenzregime der DDR und der anderen Ostblockstaaten zum Opfer fielen. Zudem wurden einige lebensgeschichtliche Interviews mit ehemaligen DDR-Bürgerinnen und DDR-Bürgern geführt, die durch Ausreiseantragstellung oder gescheiterten Fluchtversuch der DDR-Willkürjustiz ausgesetzt waren, sowie weiteren, denen eine erfolgreiche Flucht gelang.
Diese Interviews werden in Ausschnitten in den Artikeln des Biografischen Handbuchs gezeigt und stehen nach Registrierung in voller Länge in einem Online-Archiv zur Verfügung.
Objektgattung | Objekte insgesamt | Dokumentiert | Digitalisiert | Online verfügbar |
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Film und Video | ca. 16 | ca. 16 | ca. 16 | ca. 16 |