Die Landesstelle für Alltagskultur ist sowohl universitäre Forschungsstelle als auch Archiv am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Archive und Sammlungen der Landesstelle umfassen Bestände zur Geschichte der Volks- und Völkerkunde seit dem frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die Sammlungen der Landesstelle beinhalten u.a. das Archiv für Alternativkultur, das Hahne-Niehoff Archiv, das European HIV/AIDS Archiv (EHEAA), das Archiv der Flucht, Vor- und Nachlasse namhafter ForscherInnen der Volkskunde und Europäischen Ethnologie (darunter Richard Beitl, Wolfgang Steinitz, Frederick Rose, Ute Mohrmann, Wolfgang Kaschuba uvm.). Einige der Archive und Sammlungen sind Teil der Universitätssammlungen der Humboldt-Universität zu Berlin und somit auch verbunden mit der Sammlungsausstellung im Humboldt Labor im Humboldt-Forum. Als Teil des bundesweiten Netzwerkes der (außer)universitären Landesstellen in Deutschland und diverser Verbände in Berlin und Brandenburg, wie dem Netzwerk Alltagskultur Ost, arbeitet die Landesstelle an der Schnittstelle zwischen wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Öffentlichkeiten: dem universitären Alltag von Forschung und Lehre am Institut, den Sammlungen der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Zentrum für Kulturtechnik, ebenso im Dialog mit interdisziplinären und (inter)nationalen WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen, JournalistInnen und interessierten BürgerInnen. Die Landesstelle archiviert und dokumentiert die Bestände der Volks- und Völkerkunde sowie der Europäischen Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, öffnet diese aber auch für künstlerische und wissenschaftliche Forschungen. Die Landesstelle verfolgt einen wissenschaftskritischen Ansatz, der gegenwärtige und historische Wissenschafts- und Archivpraktiken in deren epistemischen und ideologischen Kontexten betrachtet. Praktiken des Archivierens, Ordnens und Kategorisierens selbst sollen dabei hinterfragt und erforscht werden, u.a. mit Hinblick auf die Institutionalisierung und Instrumentalisierung von Wissen zur Zeit des Nationalsozialismus und der DDR. Die Landesstelle versteht sich somit als Para-Institution des Instituts für Europäische Ethnologie, die ihre eigenen Logiken und Infrastrukturen reflektiert und diskutiert. Es stehen Arbeitsplätze für GastwissenschaftlerInnen zur Verfügung.
Objektgattung | Objekte insgesamt | Dokumentiert | Digitalisiert | Online verfügbar |
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Das Archiv der Landesstelle kann auf Anfrage zu Recherchezwecken besucht werden.