Seit dem frühen 19. Jahrhundert verbreitete sich in Europa die Moulagentechnik. Wesentliche Triebkraft für das Entstehen von Moulagensammlungen war das Defizit an Demonstrationsobjekten für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Sie sollten dabei als Ergänzung einer genauen Beschreibung des Krankheitsbildes dienen. Im Unterschied zu Wachsmodellen sind Moulagen in Größe, Form und Farbe naturnahe, dreidimensionale Nachbildungen von krankhaft veränderten, verletzten oder fehlgebildeten Körperteilen. Sie sind unmittelbar am Patienten mit Hilfe von Gips abgeformt. Nach dem Aushärten der Negativform wird diese mit Wachs ausgegossen und danach die Oberfläche farblich gestaltet. Dabei muss der gesamte Herstellungsprozess innerhalb kürzester Zeit stattfinden, da auch die farbliche Wiedergabe im Beisein des Patienten geschehen sollte. Zudem wurden die meisten Moulagen noch mit Körperbehaarung ergänzt, um die Lebensnähe zu realisieren.
Im speziellen Fall, bei der Darstellung von Augenkrankheiten, musste aufgrund der Sensibilität des Objektes ein besonderes Herstellungsverfahren erst gefunden werden. Richard Greeff ist das in der Zusammenarbeit mit Fritz Kolbow gelungen.
Reste (28 nachweisliche Stücke) der einstigen Sammlung befinden sich heute am Medizinhistorischen Museum der Charité. Sie sind größtenteils restauriert und erfasst und einige der Objekte sind in der Dauerausstellung des Museums auch der Öffentlichkeit zugänglich.
Objektgattung | Objekte insgesamt | Dokumentiert | Digitalisiert | Online verfügbar |
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Moulage | 56 | 56 | 56 | 0 |
Di-So 10 - 17 Uhr
Mi+Sa 10 - 19 Uhr
Führungen nach Vereinbarung