Die Lehrmittelsammlung an der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim steht sowohl für eine weltweit ausstrahlende Designausbildung als auch für internationale Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte. Obwohl stark in Vergessenheit geraten, ist sie einzigartig hinsichtlich der Vielfalt ihrer Lehrmedien, des Innovationsgrades ihrer medialen Didaktik und der Fokussierung auf die Edelmetallindustrie. Das Projekt trägt dieser Besonderheit mit zwei Schwerpunkten Rechnung:
Teilprojekt I widmet sich der Lehrmittelsammlung aus wissenssoziologischer, epistemologischer und medienarchäologischer Perspektive. Forschungsfragen sind die Epistemologie des Modellgebrauchs, das Zusammenspiel von Kunst und Handwerk in den Werkstätten sowie didaktische Innovationen und die Einrichtung eines eigenen Museums für die Lehrmittelsammlung.
Teilprojekt II untersucht die Sammlung in einer transfer- und innovationspraxeologischen Perspektive. Gefragt wird nach den historischen Berührungspunkten der Kunstgewerbeschule mit der globalen Schmuckindustrie. Darüber hinaus untersucht das Projekt die Provenienz repräsentativer Stücke, wie jener aus deutschen Kolonien transferierten und in die Lehrmittelsammlung inkorporierten „sensiblen Objekte“.