Die Hochschule Wismar verfügt über eine zentrale Sammlung zu den Arbeiten des bedeutenden DDR-Architekten Ulrich Müther. Diese Sammlungsobjekte sind ein herausragendes Zeugnis der Baukultur der 1960er und 1970er Jahre in Ostdeutschland. Das Müther-Archiv ermöglicht Forschungen zu architektonischen, konstruktiven, städtebaulichen, bau- und kunsthistorischen Themen inklusive denkmalpflegerischer Aspekte. Das Projekt „Müther-Archiv – Sonderbauten der DDR-Moderne“ verfolgt nun das Ziel, die Sammlung zu einer grundlegenden Forschungseinrichtung zum Thema Sonderbauten der DDR-Moderne und Schalenbau zu entwickeln. Das Müther-Archiv soll künftig die Möglichkeit bieten, Sonderbauten zu erforschen, und ihre Einordnung in die Geschichte der DDR und ihre Denkmalfähigkeit zu untersuchen. In diesem Sinn wird unter Einbindung von Praxispartnern, wie dem Baukunstarchiv Berlin, ein professionelles Sammlungsmanagement aufgesetzt und ein Müther-Netzwerk etabliert. Die Nachhaltigkeit des Projekts wird über eine aktive Einbeziehung in Lehre und Forschung gesichert und in den an der Hochschule Wismar etablierten Studiengängen Architektur, Innenarchitektur, Bauingenieurwesen und Kommunikationsdesign umgesetzt. Die Ergebnisse sollen für Forschung und Lehre genutzt werden, aber auch Impulse für weitere überregionale Aktivitäten geben. Ziel ist weiterhin, durch professionelles Sammlungsmanagement und eine fortgesetzte Sammlungserschließung auch das kulturelle Bewusstsein für die Nachkriegsmoderne und speziell für die DDR-Moderne zu entwickeln. Zudem wird die Einbindung des Müther-Archivs in ein internationales Netzwerk von Experten, Zeitzeugen und Interessenten zum Thema Schalen- und Sonderbauten angestrebt.