Die TU Dresden besitzt mit ihrer historischen akustisch-phonetischen Sammlung (HAPS) eine Sammlung von Apparaten, Maschinen und Gegenständen, die die Entwicklung der Experimentalphonetik und Sprachtechnologie von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts in einer für Europa einmaligen Geschlossenheit darstellt. Gegenüber den Beständen zur Experimentalphonetik wurden die Bestände zur Sprachtechnologie bisher nicht erschlossen. Diese fallen hauptsächlich in den Bereich der Sprachsynthese und reichen von Repliken der ersten mechanischen Vokalresonatoren und Sprechapparate von Kratzenstein (1782) und von Kempelen (1791), über diverse mechanische Apparate zur Erfassung sprechphysiologischer Parameter (z. B. des Stimmtons oder der Lippen- und Kehlkopfbewegung), bis hin zu den ersten analogen elektrischen Sprachanalyse- und Synthesemaschinen. Das Verbundprojekt „Sprechmaschine“ wird diesen Sammlungsteil zur Sprachtechnologie wissenschaftlich erschließen und sichtbar machen sowie Zugänglichkeit für Forschung und Lehre etablieren.
Die Ziele im Einzelnen sind
a) die Anfertigung eines Katalogbands für diesen Sammlungsteil,
b) die Bewertung und Einordnung der Exponate im historisch-kulturellen Kontext,
c) die Aufarbeitung ausgewählter Exponate für den Einsatz als Demonstrationsobjekte in Vorlesungen und für Praktikumsversuche im Studienmodul Sprachtechnologie an der TU Dresden,
d) die Entwicklung eines Demonstrators für ein artikuliertes elektro-mechanisches Sprechtraktmodell mit modernen Werkstoffen und Verfahren in der Tradition der Sammlungsobjekte,
e) die Verbesserung der Sichtbarkeit der Sammlung durch innovative Technologien zur multimedialen Erschließung und interaktiven Simulation der Exponate, sowie
f) die Projektion der Entwicklung der Sprachsynthese-Technologie in die Zukunft.