Warum sammeln Menschen Gegenstände? Wie werden diese Objekte in Museen bewahrt, erforscht und öffentlich ausgestellt? Was sagen sie über die jeweilige Gesellschaft aus, wie sind sie entstanden, verbreitet und genutzt worden? Wie gestaltet man Ausstellungen mit Anspruch und Spannung für unterschiedliche Besuchergruppen? Und wie prägen die in Museen arrangierten Geschichts-Bilder unser kollektives Gedächtnis?
Mit der Ausdifferenzierung und Professionalisierung des Museums- und Ausstellungswesens hat sich die Museologie in den letzten Jahrzehnten international längst von der Rolle einer Hilfswissenschaft emanzipiert: Sie beschäftigt sich nicht nur mit der Vermittlung anwendungsorientierter Fähigkeiten, sondern ebenso theoretisch-analytisch mit allen Kernbereichen der Museumsarbeit und hat sich zu einem selbstständigen, wissenschaftlich reflektierten Tätigkeitsfeld mit eigenen Theorien, Methoden, Publikationsorganen und Infrastrukturen entwickelt. Im Unterschied zu Deutschland gehören Museum Studies in den USA, in Großbritannien, Kanada, Schweden oder den Niederlanden als vollwertiges akademisches Studienfach längst zum Universitätsalltag.
Der sechssemestrige, zulassungsfreie BA-Studiengang „Museologie und materielle Kultur“ (ab WS 2010/11, HF, 120 ECTS) bildet Generalisten aus, die in der Lage sind, sofort nach Studienabschluss eine verantwortungsvolle Position in einem Museum zu übernehmen.