Ausstellung von Holzmodellen der Antikensammlung der Universität Erlangen
Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München:
Das Forum Romanum war über Jahrhunderte das politische und geographische Zentrum der römischen Res Publica. Dort stand der „goldene Meilenstein“ als Referenzpunkt für alle Wege, die bekanntlich nach Rom führten. An diesem Ort befanden sich aber vor allem die entscheidenden Institutionen, von denen aus das Imperium Romanum regiert wurde.
Die Stadt Rom erfuhr um die Zeitenwende, als die Führung des Staatswesens aus den Händen einer aristokratischen Oberschicht in die von Einzelpersonen überging, insbesondere in ihrem Zentrum, dem Forum, baulich einschneidende Veränderungen. Unter Leitung von Martin Boss sind an der Universität Erlangen zwei Holzmodelle des Forum Romanum in spätrepublikanischer und augusteischer Zeit entstanden. Durch sie wird im wörtlichen Sinne mit Händen greifbar, wo Weltgeschichte gestaltet wurde.
Heute findet der Rombesucher vor Ort ein verwirrendes Nebeneinander von Ruinen aus unterschiedlichen Jahrhunderten vor, deren ursprüngliche Gestalt er sich zudem vielfach kaum vorstellen kann. Wie das Zentrum der Macht architektonisch gestaltet war und so als Schauplatz profaner, politischer und oft kaum davon zu trennender religiöser Ereignisse fungierte, kann man viel besser anhand der beiden in der Glyptothek gezeigten Anschauungsmodelle nachvollziehen. Sie werden umringt von den Marmorporträts römischer Amtsträger, die einst Teil aufwendiger Ehrenstatuen waren, wie sie in großer Zahl auf dem Forum Romanum standen.