Seit dem frühen 19. Jahrhundert verbreitete sich in Europa die Moulagentechnik. Wesentliche Triebkraft für das Entstehen von Moulagensammlungen war das Defizit an Demonstrationsobjekten für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Sie sollten dabei als Ergänzung einer genauen Beschreibung des Krankheitsbildes dienen. Im Unterschied zu Wachsmodellen sind Moulagen in Größe, Form und Farbe naturnahe, dreidimensionale Nachbildungen von krankhaft veränderten, verletzten oder fehlgebildeten Körperteilen. Sie sind unmittelbar am Patienten mit Hilfe von Gips abgeformt. Nach dem Aushärten der Negativform wird diese mit Wachs ausgegossen und danach die Oberfläche farblich gestaltet. Dabei muss der gesamte Herstellungsprozess innerhalb kürzester Zeit stattfinden, da auch die farbliche Wiedergabe im Beisein des Patienten geschehen sollte. Zudem wurden die meisten Moulagen noch mit Körperbeharrung ergänzt, um die Lebensnähe zu realisieren.
Die Klinik für Dermatologie verfügt über eine kleine Wachsmoulagensammlung. Die Sammlung umfasst circa 20 Objekte, die im Hörsaal des Hauses in Schaukästen aufgestellt sind. Sie befinden sich aktuell in einem mäßigen Erhaltungszustand und warten auf sachkundige Restaurierung. Dennoch verfügen sie nach wie vor über eine sehr aussagekräftige Struktur und Farbigkeit. Eine wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Geschichte der Sammlung wurde von der Klinik in Auftrag gegeben.
Objektgattung | Objekte insgesamt | Dokumentiert | Digitalisiert | Online verfügbar |
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