An der Leipziger Universität befindet sich eine kleine Sammlung von 178 Präparaten und 45 historischen geburtshilflichen Instrumenten. Der Ursprung der Sammlung lässt sich nicht näher datieren. Es ist anzunehmen, dass sie nach der Eröffnung der vierten Frauenklinik in der Geschichte der Leipziger Universität im Jahre 1928 für die studentische Ausbildung angelegt worden ist. So sind beispielsweise Anomalien und Deformitäten der Wirbelsäule und des weiblichen Beckens zu sehen. Neben dem allgemein verengten Becken sind auch schief verengte Becken zur Anschauung zusammengestellt worden. Bei den meisten Präparaten handelt es sich allerdings um in Formalin eingelegte Feten und Neugeborene, zumeist mit Fehlbildungen. So befinden sich in der Sammlung ein Anencephalus, Siamesiche Zwillinge und anderes mehr. Außerdem sind historische geburtshilfliche Instrumente für zerstückelnde Operationen sowie alte Zangenmodell zu besichtigen. Doch hat es bereits im 19. Jahrhundert an der Leipziger Universität geburtshilfliche Sammlungen gegeben. Als König Johann von Sachsen im Jahre 1858 die damalige Entbindungsschule der Universität besuchte, erregten besonders "das schöne Auditorium und das neben demselben befindliche Cabinet zur Aufbewahrung von Präparaten, Instrumenten, Abbildungen" sein Wohlgefallen. Über das weitere Schicksal dieser wohl ersten Leipziger Sammlung zur Geburtshilfe liegen derzeit jedoch keine Informationen vor.
u. a. Die Entbindungsschule, 1885
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