Wie der Großteil aller Botanischen Gärten verpflichtet sich auch der Botanische Garten der Ruhr-Universität Bochum nicht nur den Aufgaben von Lehre und Forschung, sondern dient auch der Naherholung der Bevölkerung. Die späte Gründung der 13 ha großen Anlage spiegelt sich insbesondere in der gartenarchitektonischen Gestaltung des nördlichen, der Universität zugewandten Teils: Sein Wegenetz verdichtet sich mit zunehmender Nähe zu den Campusgebäuden, während es sich in südlicher Richtung im Lottental weitet und ausläuft.
Das Freiland wird von der Geobotanischen Abteilung dominiert, die europäische Vegetationsbilder (z.B. Waldtypen, Heide- und Küstenvegetationen) vergleichbaren Biotopen aus Asien und Amerika gegenüberstellt. Um die Pflanzenräume anschaulicher vermitteln zu können, wurden mit der Zeit auch Stauden und Kräuter angepflanzt und lebende Waldbiotope nachgestaltet. Der Einbezug vegetationsgeschichtlicher Aspekte dokumentiert die Ausmaße sowohl natürlicher als auch menschlicher Eingriffe in ökologische Kreisläufe. Besucherorientierung gibt das sog. Informationszentrum Freiland, das drei Holzpavillions mit insgesamt 150 qm Grundfläche umfasst.
Erwähnenswert ist neben den drei Dünen-, Hoch- und Niedrigmooranlagen und den Abteilungen für Morphologie, Nutzpflanzen und Inhaltsstoffe auch das Alpinum, das eine Zusammenstellung von Pflanzen der Felsfluren und alpinen Matten bietet; nicht im Freiland gedeihende Pflanzen aus den alpinen Regionen der Erde zeigt das 140 qm große Alpinenhaus.
Im Bereich des Informationspavillions sind im Sommer auf verschiedenen Terrassen unterschiedlichste Schmuckpflanzungen zu sehen. Eine systematische Abteilung ist zwar vorhanden, doch verhältnismäßig klein angelegt worden: Hier zeigt sich, wie hoch der Naherholungsaspekt des Gartens gewichtet worden ist. Die Gewächshäuser sind nach geographisch-ökologischen Großräumen unterteilt worden: Es werden Pflanzen des Mittelmeerraumes, der Kanarischen Inseln sowie wasserspeichernde Pflanzen (Sukkulenten) der Trockengebiete Afrikas und Amerikas gezeigt. Aus den subtropischen Bergregionen sind viele Blütenpflanzen, Farne und Palmfarne (Cycadeen) zu sehen. Um die Gewächshäuser herum findet man in den Sommermonaten als Kübelpflanzen kultivierte Gehölze, die im Kalthaus überwintern müssen. Hervorgehoben seien erwähnt: Das 713 qm große und 17 m hohe Tropenhaus, das neben Nutzpflanzen tropischer und subtropischer Regionen, auch Bäume und Kräuter der tropischen Regenwälder, Vertreter der Mangroven sowie Sumpf- und Wasserpflanzen zeigt. Ein Bild des Gegensatzes zum tropischen Regenwald entwirft das Wüstenhaus, in dem Pflanzen der südamerikanischen, südafrikanischen und madagassischen Subtropen ausgestellt sind. Mehrere Savannenhäuser stellen schwerpunktmäßig Hartlaubgebüsche Australiens und Südafrikas aus.
Esser und Höggemeier, 1998; Website des Botanischen Gartens
Objektgattung | Objekte insgesamt | Dokumentiert | Digitalisiert | Online verfügbar |
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Freiland
April bis September: 9 - 18 Uhr
Oktober bis März: 9 - 16 Uhr
Sukkulentenhaus
April bis September: Mo-Do 12.30 - 14 Uhr; Fr 12 - 13 Uhr; Sa, So und feiertags 10 - 12 Uhr sowie 14 - 17 Uhr
Oktober bis März: Mo-Do 12.30 - 14 Uhr; Fr 12 - 13 Uhr; Sa, So, feiertags 10 - 12 Uhr sowie 14 - 15.45 Uhr
Tropenhaus, Gewächshäuser und Informationszentrum
April bis September: 9 - 12 Uhr und 13 -17 Uhr
Oktober bis März: 9 - 12 Uhr sowie 13 - 16 Uhr
Führungen nach Vereinbarung