Die Zoologische Sammlung zählt zu den wichtigsten Forschungskollektionen Deutschlands und ist die älteste und umfangreichste ihrer Art in Sachsen-Anhalt. In Umfang und thematischer Breite wird sie in Mitteldeutschland nur von den Sammlungen der Naturkundemuseen in Berlin, Dresden und Görlitz übertroffen. Deutschlandweit ist sie unter den 15 größten zoologischen Sammlungen einzuordnen. Gleichzeitig gilt sie als Zentrum der Biodiversitätsforschung in Sachsen-Anhalt. Sie beinhaltet umfangreiche, gut dokumentierte historische Sammlungsteile aus dem 19. Jahrhundert, Ausbeuten von zahlreichen Expeditionen nach China, Kuba und in die Mongolei sowie große Kollektionen heimischer bestandsgefährdeter Vogel- und Säugetierarten. Zwei Sammlungsteile, Nitzschs Mallophagensammlung und Schönwetters Vogeleiersammlung, sind als national wertvolles Kulturgut gelistet.
Die Zoologische Sammlung umfasst mit ihren ca. 2,5 Millionen Objekten alle Tiergruppen, von Schwämmen über Korallen bis hin zu Weichtieren, Krebsen, Spinnen, Insekten und Wirbeltieren. Das Material stammt zum großen Teil aus Südamerika, Zentralasien und Mitteleuropa. Bemerkenswert ist der hohe Anteil stark bedrohter oder bereits ausgestorbener Arten sowie von sogenannten Typusexemplaren. Die Sammlung besitzt zwei Schaumagazine für Lehre und Weiterbildung im Ambiente des späten 19. Jahrhunderts, einschließlich der knapp 200 historischen Vitrinen. Einige Sammlungsteile sind in der internationalen Forschung sehr gefragt, darunter die historische Insektensammlung, die am besten dokumentierte und weltweit umfangreichste Sammlung mongolischer Wirbeltiere, die weltweit drittbeste Sammlung an kubanischen Vögeln, eine der drei besten Vogeleiersammlungen der Welt und das frühe Typenmaterial aus Südamerika, u.a. von Burmeister. Die wissenschaftliche Sammlung beinhaltet zudem eine Skelettsammlung vom Aussterben bedrohter Tiere mit teils erstaunlichen Serien von mehreren hundert Nachweisen von u. a. Fischottern, Bibern und Wildkatzen. Zu den musealen Besonderheiten zählen Riesenotter, Beutelwolf und der zentralasiatische Biber. Die Sammlung beteiligt sich regelmäßig an regionalen, nationalen wie internationalen Forschungsvorhaben und wird intensiv in der Objekt basierten Lehre eingesetzt. Obwohl es derzeit keine öffentliche Ausstellung gibt, werden mit Führungen und zu speziellen Anlässen mehrere tausend Besucher pro Jahr erreicht.
Objektgattung | Objekte insgesamt | Dokumentiert | Digitalisiert | Online verfügbar |
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Mikroskopisches Präparat | 3000 | 3000 | 0 | 0 |
Modell | 500 | 500 | 0 | 0 |
Nasspräparat | 5000 | 5000 | 0 | 0 |
Schädel/Skelett | 10000 | 10000 | 0 | 0 |
Trockenpräparat | 2000000 | 2000000 | 0 | 0 |
Aktuelle Öffnungszeiten finden sich auf der Website:
https://www.naturkundemuseum.uni-halle.de/