Der Hohenheimer Jahrringkalender beinhaltet international bedeutende Referenzproben, die Grundlage für die Messung der Kohlenstoff-Zeitreihe (Jahresringtabelle) sind. Damit ist die Sammlung eine wichtige wissenschaftliche Infrastruktur, auf die viele anderen Disziplinen zurückgreifen können, um ihre Forschungen durchzuführen.
Im Jahrringlabor des Instituts für Botanik an der Universität Hohenheim ist es gelungen, einen ununterbrochenen Jahrringkalender aufzubauen, der von heute rund 12.500 Jahre bis an das Ende der letzten Eiszeit zurück reicht. Derzeit wird an einer Verlängerung bis 14.400 vor heute gearbeitet.
Diese lange Chronologie besteht aus einer sehr großen Zahl von Bäumen und Holzproben aus Mitteleuropa, darunter 6000 sogenannte Mooreichen und Kiefern aus Kiesgruben der süd- und ostdeutschen Flüsse.
Mit ihm kann man Holz aus Fachwerkhäusern, von Kunstwerken oder Musikinstrumenten ebenso präzise datieren wie urgeschichtliche Pfahlbauten oder späteiszeitliche Kiefernstämme. So wurden beispielsweise die steinzeitlichen Pfahlbausiedlungen am Bodensee, die keltische Heuneburg an der Donau, hölzerne Brunnen des römischen Limes bei Rainau-Buch und eine Vielzahl von Kirchen und Fachwerkgebäuden aus dem Mittelalter exakt datiert.
Das radiale Wachstum der Bäume, also die Ausbildung des Jahrringes, ist stark vom Klima während der Wachstumsperiode geprägt. Die Bäume speichern damit jährliche Klimasignale. Die exakt datierten Bäume des Hohenheimer Jahrringkalenders können zur Rekonstruktion des vergangenen Klimas herangezogen werden. Die aus den Forschungen an den Holzproben gewonnenen Ergebnisse liefern wichtige Informationen für andere Fachrichtungen, wie z.B. Archäologie, Paläoklimatologie, Geowissenschaften etc.
Objektgattung | Objekte insgesamt | Dokumentiert | Digitalisiert | Online verfügbar |
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Nicht öffentlich zugänglich