Die chemische Industrie hat die Wirtschaft Deutschlands seit mehr als 100 Jahren entscheidend geprägt. Demgegenüber ist es bisher, im Gegensatz zu Bergbau und Maschinenbau, nicht gelungen, die national wie international bedeutsamen Ergebnisse von chemischer Forschung, Entwicklung und Produktion in einer modernen musealen Einrichtung zu bewahren und zu präsentieren. Die politische Wende 1989/90 und der damit verbundene Strukturwandel in der chemischen Industrie Mitteldeutschlands bot die seltene Chance, historisch wertvolle und z.T. unikate Maschinen, Apparate und Ausrüstungen zu bergen, zu restaurieren und zu präsentieren.
Der 1993 gegründete gemeinnützige Förderverein "Sachzeugen der chemischen Industrie e.V." (SCI) fördert das Deutsche Chemie-Museum (DChM) Merseburg. Die Hochschule Merseburg bietet für das Deutsche Chemie-Museum ein ideales Umfeld, das vielfältige Synergien ermöglicht. Die Fachkompetenz in den Fachbereichen ist eine unverzichtbare Grundlage für das Deutsche Chemie-Museum und ermöglicht die Verknüpfung von moderner Ausbildung der Studenten und Pflege der Industriekultur.
Es ist das Ziel des Deutschen Chemie-Museums Merseburg, diese wechselvolle Geschichte über vier politische Systeme möglichst in ihrer Ganzheit erlebbar zu gestalten und die moderne Entwicklung mit interaktiven Angeboten an die nachwachsenden Generationen zu begleiten