Einbände als plastische Kunstobjekte nehmen eine Sonderstellung zwischen den textorientierten Sammlungen der Bibliotheken und den objektbezogenen historischen Kunstsammlungen ein. Anhand eines Corpus von ca. 60 Metalleinbänden des Mittelalters und der Neuzeit sowie von ca. 100 tibetischen Buchdeckeln aus den Beständen der Bayerischen Staatsbibliothek werden modellhaft modulare Standards der Beschreibung dieser eigenständigen Kunstobjekte entwickelt und deren Einbindung in den standardisierten Beschreibungs- und Nachweiskontext in einschlägigen Internetdatenbanken erprobt und definiert. Ergebnisse der kunsttechnologischen und naturwissenschaftlichen Analytik werden testweise im Konnex mit (kunst)historischen Beschreibungen und Digitalisaten öffentlich zugänglich gemacht. Begleitend werden die Objekte in einem kamerabasierten Workflow unter Einbeziehung der Ergebnisse der Erschließung digitalisiert. Im engen Zusammenhang mit der Digitalisierungstechnik stehen Modelle der Internetpräsentation dieser Artefakte, für die ebenfalls Empfehlungen entwickelt werden.