Die Schule des Sehens ist ein Ort des gemeinschaftlichen Lernens, der geschichtliche Erfahrung vermittelt und zu kritischem Umgang mit Bildern anleitet: Unter Einbeziehung digitaler Medien wird das Auge der Besucherinnen und Besucher an dreidimensionalen Kunstobjekten (großformatige Gipse berühmter Statuen bis hin zu Keilschrifttafeln oder seltenen Büchern) geschult, wird kulturgeschichtliches Wissen erlebbar gemacht. Hierzu gehören auch Lesungen, kleinere Theater- und Musikaufführungen, ferner Vorträge und wissenschaftliche Tagungen. Diese Formen öffentlichkeitswirksamer Nutzung sollen die Begeisterung für die kritische Auseinandersetzung mit visuellen und sprachlichen Kommunikationsformen wecken. Auf diese Weise führt die Schule des Sehens kleine und große Gäste an eine der Kernkompetenzen der stark visuell geprägten modernen Medienwelt heran. Daneben regt die Begegnung mit anderen Kulturen (über die Auswahl der Exponate) zu einer intensiven Beschäftigung mit und Hinterfragung der fremden sowie – in Abgrenzung hierzu – der eigenen Vorstellungswelt an. Die Schule des Sehens ist ein Interkultureller wie Intermedialer Schau- und Experimentierraum, wo sich die Bedürfnisse der Studierenden nach praxisnaher Ausbildung mit denen der Schulen nach Teilhabe an den Erkenntnisprozessen in den Geisteswissenschaften zu einem Bildungs- und Erlebnisangebot verdichten. Die Schule des Sehens dient daher nicht nur der Präsentation interessanter, von den Studierenden unter Anleitung der Lehrenden zu erarbeitenden Sonderausstellungen, sondern zugleich im Sinne eines geisteswissenschaftlichen Netzwerks als ansprechender Ort für die Projektarbeit mit Schülerinnen und Schülern sowie die Fortbildung von Lehrkräften.