Das GBOL-Projekt hat das Ziel die Artenvielfalt aller deutschen Tiere, Pilze und Pflanzen anhand ihres genetischen DNA-Barcodes (Fingerabdrucks) zu erfassen. Damit übernimmt Deutschland als Wissenschaftsnation eine führende Rolle in einem internationalen Konsortium aus Naturkundemuseen, Zoos, Herbarien, Forschungseinrichtungen und staatlichen Institutionen, die den Aufbau einer "DNA Barcode Bibliothek des Lebens" (pdf) zum Ziel haben. Bis heute sind weltweit ~2,2 Millionen DNA Barcodes von ~180.000 beschriebenen Arten in der BOLD Datenbank erfasst (Stand: Juli 2013).
GBOL ist ein deutschlandweites Netzwerk aus verschiedenen Naturkundemuseen und anderen Biodiversitätsforschungsinstituten. Die GBOL Partner stellen ihre professionelle taxonomische Expertise und ihre bereits existierende Infrastruktur (Sammlungen/Biobanken, Datenbanken, Bioinformatik-Plattformen und Labore) zur Verfügung, um umfassend und flächendeckend die Tier- und Pflanzenarten Deutschlands zu sammeln, zu katalogisieren, wissenschaftlich zu beschreiben, zu sequenzieren und in die globale Referenz-Barcode Datenbank „BOLD“ einzuspeisen.
Die morphologische Artidentifikation wird zunächst durch spezialisierte Experten (Taxonomen) erfolgen, die ihr Wissen über die Morphologie, Ökologie, Reproduktionsmodus und Lebenszyklus bestimmter Taxa einbringen. Mit modernsten DNA Sequenziermethoden wird in einem zweiten Schritt der DNA Barcode entschlüsselt. Der Artensteckbrief wird mit dem DNA Barcode verknüpft und in einer öffentlich zugänglichen DNA Barcode Referenz-Datenbank verfügbar gemacht.