Ziel des Verbundprojekts ist es, die Faunenveränderung von Nord- und Ostsee seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu untersuchen. Die Basis dazu bildet eine wissenschaftlich besonders wertvolle historische Sammlung mariner Organismen des Zoologischen Museums der Christian-Albrechts-Universität (CAU), verbunden mit Sammlungen des Forschungsinstitutes Senckenbergs und weiteren kleinen Sammlungen des NORe-Verbundes e. V. Auf dieser Grundlage sollen Einwanderungsprozesse, Arealverschiebungen und die Anfänge invasiver Prozesse vor dem Hintergrund von Klimawandel und Globalisierung dokumentiert werden. Außerdem analysiert das Projekt ausgewählte Tiergruppen auf morphologischer und molekularer Ebene auf Veränderungen mit Hilfe von nicht-invasiven bildgebenden Techniken und Methoden des Ancient-DNALabors. Dabei geht es besonders um die Frage, ob es in der Ost- und Nordsee zu populationsgenetischen Differenzierungsprozessen und funktionellen Anpassungen gekommen ist, zum Beispiel bei invasiven Arten. Die Dokumentation der Sammlungen erfolgt über ein neu zu schaffendes digitales Portal, das auf der Basis des Senckenbergischen SeSam-Programmes zur digitalen Erfassung zoologischer Sammlungen entwickelt werden soll. Ein zentrales Projektziel ist die wissenschaftliche und museale Vernetzung der Kieler Sammlung und damit die Etablierung eines Konservierungs- und Dokumentationsniveaus nach internationalen Standards sowie eine Aktualisierung des taxonomischen Kenntnisstandes. Zudem steht die Vermittlung der gewonnenen Erkenntnisse im Mittelpunkt: Auf der Basis der beteiligten Sammlungen sollen für die universitäre Ebene wie auch für die öffentliche Wissensvermittlung Lehr- und Ausstellungskonzepte zu den Themen historische Globalisierung und Klimawandel entwickelt werden.