„(Re-)Collecting Theatre History“ ist ein Verbundprojekt zwischen den Theatersammlungen der Universität Köln und der Freien Universität Berlin in Kooperation mit dem Theatermuseum Düsseldorf und dem Deutschen Theatermuseum München. Es zielt auf die theaterwissenschaftliche Neuperspektivierung und Resystematisierung personenbezogener Bestände zum frühen 20. Jahrhundert ab. Ausgangspunkt des Projekts ist dabei die “zufällige“ biografische Ordnung von Beständen (oftmals in Form von Nachlässen), die im Gegensatz zu etablierten Verlaufsmodellen und theoretischen Kategorien der Theaterhistoriogaphie steht. Mit Blick auf die wechselvolle politische Geschichte Deutschlands in der Zeit von 1900 bis 1960 sollen – ausgehend von ausgewählten Teilbeständen – Kontinuitäten und Diskontinuitäten in Arbeitsprozessen, künstlerischen Perspektiven und Akteur-Netzwerken untersucht werden. Neben einer solchen fachwissenschaftlichen Neukonfiguration der Übergänge zwischen zentralen Epochen der Theater- und Kulturgeschichte der Moderne strebt das Projekt weitere Ziele an: Eine digitale Plattform für Forschung und Lehre soll aufgebaut werden, weiterhin sind die Durchführung von Modellseminaren sowie das Kuratieren einer digitalen Ausstellung als Werkzeug theaterhistorischer Forschung durch Studierende vorgesehen. Die digitale Plattform soll auch Querverbindungen und Vergleichsmöglichkeiten zu den wichtigen theatergeschichtlichen Sammlungen und Museen des deutschsprachigen Raums anbieten – als solche ist sie offen und erweiterbar. Gleichzeitig soll durch das Projekt ein Netzwerk von universitären Sammlungen, Museen und Vertreterinnen und Vertretern der theaterhistorischen Forschung entstehen. Ein solches Netzwerk kann die Grundlage für weitere und umfangreichere Erschließungs- und Forschungsprojekte darstellen, die im Bereich der Theatergeschichte ein erhebliches Desiderat darstellen.