Im Herbst 2016 feiert das Museum der Universität Tübingen MUT sein zehnjähriges Bestehen. In dieser Zeit hat es sich zu einer überregional wahrgenommenen Institution im Bereich der Universitätssammlungen entwickelt, die die Relevanz wissenschaftlicher Konvolute im universitären wie auch öffentlichen Bewusstsein fördert und sie sichtbar macht.
Zum 10. Jubiläum plant daher die Universität Tübingen ein Fest-Symposion mit fachlicher Diskussion zu veranstalten.
Das Thema des halbtägigen Symposions ist ein grundsätzliches. Es soll unter dem Titel
Universität als/und/versus Museum?
das Verhältnis von Universitäten zu ihren Sammlungen und Museen diskutieren. Wir stellen diese Frage vor allem deshalb, da sie selbst innerhalb des Netzwerkes der wissenschaftlichen Universitätssammlungen, in dessen Rahmen das MUT stark engagiert ist, debattiert wird und daher von ganz grundsätzlicher Virulenz ist.
Die zentralen Fragen, die sich mit der Themenstellung verknüpfen lassen, lauten – um nur ganz wenige Aspekte anzusprechen:
-Sollten Universitäten überhaupt Museen unterhalten oder sollten sie sich nicht allein auf die Pflege ihrer Forschungssammlungen und deren ausschließliche Nutzung in Forschung und Lehre konzentrieren?
-Und falls nicht: Wie stark sollten und können sich dann Universitätsmuseen oder Zentrale Kustodien als Museen professionalisieren?
-Worin liegen Vor- und Nachteile?
-Wie stellen sich die Museen, die Universitäten, die Politik dazu?
-Wie sehr können unternehmerisches Denken, betriebswirtschaftliches Handeln, PR und Marketing, die Museen heute mehr denn je bestimmen, auch für universitäre Kustodien und Universitätsmuseen relevant sein?
-Wie können partizipative Angebote, experimentelle Szenografien oder gar politische Botschaften umsetz- oder vermittelbar werden?
-Welche Konsequenzen kann das für Forschung und Lehre haben?
-Wo liegen Divergenzen und Konvergenzen von Universitäten und genuinen Museen in diesem Bereich?