Die Sammlung des belgischen Holocaust-Überlebenden Arthur Langerman ist das weltweit größte Privatarchiv von antisemitischen Bildern. Sie enthält über 8000 Einzelstücke, darunter mehr als 3500 Postkarten, über Tausend handgezeichnete Skizzen, mehrere Hundert Plakate, Flugblätter und Flugschriften, etliche illustrierte Bücher, Zeitungen und Zeitschriften sowie eine Vielzahl von Gemälden, Stichen, Zeichnungen, Skulpturen und Alltagsgegenständen aus vier Jahrhunderten und beinahe allen europäischen Ländern, den USA, dem Iran und Nordafrika. Als visuelles Archiv der Geschichte der Judenfeindschaft stellt die Sammlung Langerman einen einzigartigen Quellenfundus dar.
Im März 2019 schenkte Arthur Langerman seine Sammlung der TU Berlin. Seitdem wird sie von der „Arthur Langerman Archive for the Study of Visual Antisemitism Foundation“, einer gemeinnützigen, nicht rechtsfähigen Stiftung in der treuhänderischen Verwaltung der TU Berlin, betreut. Zentraler Stiftungszweck ist es, die Sammlung bestmöglich zu erhalten, zu erforschen und praktisch nutzbar zu machen. Hierfür wurde am Zentrum für Antisemitismusforschung das „Arthur Langerman Archiv für die Erforschung des visuellen Antisemitismus“ (ALAVA) eingerichtet. Das Archiv soll die Sammlung Langerman in den kommenden Jahren für die internationale Forschung und Bildungsarbeit zugänglich machen sowie eigene Forschungsprojekte und Ausstellungen zur Geschichte des visuellen Antisemitismus konzipieren. Zudem wird ALAVA eine kontinuierliche Sammlungstätigkeit auf dem Gebiet des visuellen Antisemitismus entfalten.
Die Sammlung Langerman wird derzeit konserviert und systematisch erschlossen, klassifiziert und inventarisiert. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird sie Studierenden, Forschenden sowie Pädagog*innen und Multiplikator*innen in digitaler Form an Computerterminals im Lesesaal der Bibliothek des Zentrums für Antisemitismusforschung zugänglich sein.
Objektgattung | Objekte insgesamt | Dokumentiert | Digitalisiert | Online verfügbar |
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